Kupferne Rohrdommel 2019, Seglervereinigung Hüde, 04./05.05.2019
Der Winter verabschiedet sich mit Schnee und Hagel
Rund 20 Olympiajollen-Segler sind den dumpfen Balzrufen der Rohrdommel gefolgt, die am vergangenen Wochenende über die nebeligen Moore am Dümmer hallten. Zusammen mit rund 50 Laser-Seglern – volles Programm: Standard, Radial und 4.7 – sind die meisten von uns schon am Freitagabend bei der Segelvereinigung Hüde eingefallen und haben das Wochenende eingeläutet.
Am Samstag begrüßte uns um halb zwölf Regattaleiter Thomas Gote, den wir noch von der Europameisterschaft 2018 an gleicher Stelle in guter Erinnerung haben. Der Wetterbericht sagte nichts Gutes voraus: Schnee- und Hagelschauer, Wind in Böen bis 25 Knoten und Temperaturen zwischen 7 und 9 Grad. Diese „tolle“ Perspektive bewegte einige Kameraden, ihre Boote schnell wieder in die wärmenden Persenninge zu verpacken und nach Hause zu fahren. Die verbleibende Mannschaft von 18 Seglern machte sich gegen Mittag auf den Weg zum Regattagebiet in der Seemitte und harrte dort dem Start, der um 13 Uhr sein sollte. Jedoch nahte ungefähr jede Stunde eine neue schwarze Wand aus Nordwest heran, der Wind legte ordentlich zu, drehte um 90 Grad nach rechts und versorgte uns abwechselnd mit Hagel und Schnee. Nachdem die Wand durchgezogen war, ging der Wind wieder runter bis auf null. An Regattasegeln war bei diesen Wetterbedingungen nicht zu denken und Thomas schickte uns um drei Uhr wieder zurück in den sicheren Hafen und unter die wärmende Dusche. Eine sehr kluge Entscheidung, wurden wir doch auf dem Rückweg von der nächsten schwarzen Walze überrollt, die insbesondere bei den jugendlichen Laser-Seglern mächtig eingeschlagen hat. Da lobe ich mir doch so fortschrittliche Boote wie unsere Olympiajolle, bei der man vor dem Einlaufen in den Hafen das Segel runternehmen und sicher verstauen kann. Gut gefallen hat mir die Zusammenarbeit auf den Slipanlagen. Alle, egal ob sie ein rotes O oder ein Laserzeichen im Segel hatten, packten gemeinsam an, verhinderten Schlimmeres und zogen die Schiffe schnell an Land. Hut ab, so geht’s.
Gewitterstimmung auf dem Rückweg in den Hafen
Am Samstagabend gab es ein leckeres Buffet, das Andreas und sein Küchenteam zubereitet hat und von Mareile mit viel Charme präsentiert wurde. Die Stimmung im Clubhaus der Seglervereinigung Hüde war hervorragend, insbesondere empfand ich die Gesellschaft mit den vielen jungen Laser-Seglern als sehr angenehm und ich freue mich, dass diese Regatta wiederbelebt werden konnte.
Der erste Start war am Sonntagmorgen für zehn Uhr angesetzt und es waren bis 14 Uhr drei Wettfahrten geplant. Gegen neun Uhr öffneten sich deshalb die ersten Wohnmobiltüren und heraus kamen sehr warm eingepackte, wikingerähnliche Gestalten. Das Wetter sah besser als am Tag zuvor aus, weniger Wind und sogar ein bisschen Sonne. Schnell wurden gemeinsam die Schiffe ins Wasser gebracht und der Weg zum Startschiff bei leichtem Westwind absolviert.
Um zehn Uhr schickte uns Thomas Gote als erste Bootsklasse auf die Bahn A, ein volles olympisches Dreieck. Schon kurz nach dem Start zog Neueinsteiger Stefan Brückner (GER 1487) einsam und mit hundert Meter Abstand seine Bahnen vor dem Rest des Feldes. Der Wind war eher schwach und löchrig, die leichten Drücker kamen immer von rechts. Stefan war immer da, wo der Druck war und hat alles richtig gemacht. Das böse Erwachen kam allerdings beim Überfahren der Ziellinie. Der Hupton blieb aus und Stefan hatte, ebenso wie Ludger und Detlef, ein OCS in der Ergebnisliste stehen. Gefreut hat sich Aki, der diesen Lauf für sich entscheiden konnte, gefolgt von Göran und Kai.
Stefan kommt aus Bad Zwischenahn und hat sich im vergangenen Jahr eine Olympiajolle zugelegt. Allerdings ist er alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Er stammt aus einer Seglerdynastie aus Nordrhein-Westfalen und war gemeinsam mit seinem Bruder Martin 1986 deutscher Vizemeister im 470er. Damals wurde die Meisterschaft ebenfalls von der Seglervereinigung Hüde ausgerichtet, es waren rund hundert 470er am Start und gewonnen haben die Gebrüder Hunger. Dazwischen ist Stefan als Vorschoter viel 505er gesegelt und hat sich nun in unsere schöne Olympiajolle verholt. Herzlich willkommen, Stefan.
Die nächsten beiden Wettfahrten wurden verkürzt durchgeführt, Dreieck, Schenkel, Zielkreuz. Der Wind wurde allmählich mehr und grundsätzlich kam der neue Wind immer von rechts. Das Regattateam war nicht zu beneiden, mussten sie auf Grund der Dreher doch ständig Tonnen und Startschiff verlegen. Insgesamt ist es aber gelungen, drei einigermaßen faire Wettfahrten durchzuführen.
Die zweite Wettfahrt wurde von Kai Mölders (GER 1223) gewonnen, der mich auf der Zielkreuz noch einholte. Dritter wurde Göran mit seinem Erwin. In der dritten Wettfahrt gelang mir ein schöner Start auf der linken Seite und ich konnte nach der Wende auf Steuerbordbug einmal sauber die Parade abnehmen. Das tat gut. An der Luvtonne kam ich dicht vor Harry als Erster an und wir konnten auf den beiden Raumschenkeln deutlich vor dem Rest des Feldes in Ruhe unsere Bahnen ziehen. Auf der nächsten Kreuz pirschten sich jedoch Göran, Kai und Stefan von hinten heran und wir gingen als Fünfergruppe ungefähr gleichzeitig ein letztes Mal um die Luvtonne. Am Ende des Vorwindkurses lag unten an der Leetonne Göran vor Harry, dann ich, und mit etwas Abstand Stefan und Kai. Dann teilte sich die Gruppe: Göran und Harry versuchten ihr Glück links, Stefan und Kai rechts und ich habe mich risikominimierend in der Mitte aufgehalten. Kurz vor dem Ziel bekamen Kai und Stefan frischen Wind von rechts und gingen in dieser Reihenfolge durchs Ziel. Dritter wurde ich, vor Göran und Harry, die links etwas stecken blieben. Der Matchwinner auf der letzten Kreuz war also Kai, der vom fünften auf den ersten Platz nach vorne fahren und damit in den letzten zehn Minuten auch die Regatta für sich entscheiden konnte. Die ersten Drei sind: 1. Kai Mölders (5 Punkte), 2. Göran Freise (9 Punkte), 3. Thomas Leitl (10 Punkte). Das Gesamtergebnis gibt es auf raceoffice.
Kurz vor dem Start zur 3. Wettfahrt
Herzliche Grüße, Thomas Leitl (GER 1340)
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Vielen Dank.
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