Vom 13.06. - 17.06.2023 fand die diesjährige Internationale Deutsche Meisterschaft der O-Jollen mit 73 Teilnehmern auf meinem Heimrevier dem Breitlingsee statt.
Guter Dinge und voll motiviert, eine phantastische Segelwoche mit perfekt organisiertem Rahmenprogramm zu erleben, machte ich mich auf den Weg nach Kirchmöser zum ESVK. In der Woche zuvor hatten einige viele Wasserstunden bei der Internationalen Österreichischen Meisterschaft gesammelt und waren daher schon „eingesegelt“ für die wichtigste Regatta des Jahres in Deutschland. Tage vorher trudelten bereits viele „europäische Größen“ der O-Jollen Szene aus den Niederlanden, Österreich und Deutschland ein. Viele sahen sich seit langer Zeit wieder. Die Freude war entsprechend groß.
Die Vermessung der Boote am Dienstag sorgte im Vorfeld für viel Gesprächsstoff. Einerseits finden es alle wichtig mit der Klassenvorschrift entsprechenden Booten zu fahren, anderseits ist der Aufwand für die Verantwortlichen riesig. Der Kompromiss, per Losentscheid zu entscheiden, welches Boot in welchem Umfang vermessen wird, ist nach meinem Empfinden gelungen. Ich habe auch nicht wahrgenommen, dass es irgendwo sonderliche Überraschungen zu Tage gebracht hat.
Geplant waren 9 Wettfahrten auf drei Tage verteilt. Der Samstag sollte als Reserve dienen.
Bei leichten bis mittleren Windstärken verliefen die Rennen durchwachsen. Wer unseren Breitlingsee im Detail kennt weiß, dass kleinste Fehler bei solch hochkarätigen Feldern sofort viele Plätze kosten. Ein Binnenrevier, wie jedes andere auch. Nur wenige Segler legten eine Serie ohne „Hausnummern“ hin.
Im Vorfeld gab es ja viele Diskussionen wer denn als „Meister“ in Frage kommt. Man handelte da 15 Namen- hier konnte also alles passieren.
Die Entscheidung, die 73 Starter in vier Gruppen aufzuteilen und in sechs Wettfahrten gegeneinander segeln lassen zu wollen, stellte sich als gelungen und richtig dar. Viele Segler sahen den Dreieckskurs eher skeptisch. Die Gefahr, dass sich die Gruppen an Bahnmarken treffen und Chaos mit Kleinholz entsteht, ging vielen durch den Kopf. Letztlich entstand keine solche Situation, vielleicht auch aufgrund der jahrelangen Erfahrung unseres Wettfahrtleiters Olaf Stormer mit seinem Team, unterstützt von unserem regionalen Wettfahrteam um Peter Schrader. Diese Kombination zauberte nach meiner Meinung eine faire Serie zusammen.
Am ersten Wettfahrttag schafften wir drei und am zweiten Tag zwei Rennen. Dies reichte, um das Starterfeld in Gold und Silber Fleet zu teilen. Die darauffolgenden drei Rennen in den neuen Gruppen schafften wir am Freitag, sodass für Samstag nur noch ein Rennen fehlte. Die Meisterschaft war ohnehin lange im Sack.
An den ersten beiden Tagen gab es viele starke Segler, die für einen Gesamtsieg in Frage kamen. Dies ließ sich deutlich an der Ergebnisliste mit den punktgleichen Plätzen 1 bis 3 erkennen. Spannender hätte es nicht sein können.
Jedoch kam dann einer um die Ecke, der die Spannung mit einer fulminanten Serie kippte. Unser Jan ten Hoeve legte in den drei Freitagsrennen im Gold Fleet drei Siege hin, sodass er als Internationaler Deutscher Meister nicht mehr abzufangen war. Dahinter wurde es etwas enger, da sich viele einen zweiten Streicher in die Serie holten. Letztlich trennten Platz drei bis neun nur wenige Punkte.
Der letzte Tag, das letzte Rennen sollte dann die Entscheidung über die Platzierten bringen - aber nichts war’s! Kein segelbarer Wind. Also blieb dann viel Zeit die Boote zu verpacken und dem gemütlichen Teil, der Meisterfeier, entgegenzusehen.
Soviel zum seglerischen Teil, zusammengefasst eine würdige Serie für eine IDM.
Daneben ließ es sich der ESVK nicht nehmen, ein perfekt organisiertes Rahmenprogramm zu organisieren. Hierbei ist besonders das Programm für die mitgereisten Partner zu erwähnen. Wie ich hörte, war da für jeden was dabei, Besteigung eines Wasserturmes nahe dem ESVK, Fahrradtour, Sightseeing in Brandenburg und eine gemeinsame Bootstour zum Regattagebiet. Ich glaub, die Mädels hatten ihren Spaß.
Jeden Tag nach dem Einlaufen wurden wir mit ordentlich (und vor allem ausreichend) was zu futtern und Einlaufbier begrüßt. Mein persönliches Highlight: die Soljanka am zweiten Tag (traditionelle Suppe aus der DDR). Ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
An den Abenden war immer was los. Etwas Musik aus der Box für die Tanzwütigen und für die, die noch Energie nach dem Segeln übrighatten, Kneipenbetrieb, frisch Gegrilltes und Bierwagen. In geselliger, multi-nationaler Runde unterhielt man sich über die schönste Nebensache der Welt: O-Jolle segeln in Gemeinschaft.
Das absolute Highlight des Veranstaltungsteils war die Meisterfeier am Samstagabend. Aufgrund eines anstehenden Unwetters war diese, mitsamt der kompletten Einrichtungen, kurzerhand in die große Bootshalle verlegt worden. Zum Auftakt gab es Catering mit „live cooking“, das wohl keine Wünsche offen ließ.
Auch die Siegerehrung gelang zu etwas Besonderem. Jeder Teilnehmer wurde aufgerufen und erhielt eine persönliche Urkunde mit persönlichem Foto. Eine tolle, individuelle Erinnerung, hinter der eine Menge Arbeit steckte. Die Siegerehrung nahm der Organisationsleiter Uwe Michel selbst in die Hand. Nach einem gelungenen Ständchen der holländischen Segelfreunde wurde dann der diesjährige Internationale Deutsche Meister, Jan ten Hoeve, aufs Treppchen gebeten. Anschließend gab es noch Livemusik der besonderen Art und ganz zum Schluß noch Musik aus der Box bis tief in die Nacht.
Hand auf’s Herz, ich habe zwar noch nicht viele Deutsche Meisterschaften erlebt, aber ich blicke auf eine ganz besondere Segelwoche zurück. Was der ESVK mit seinen unzähligen Mitgliedern und Helfern hier für uns Segler auf die Beine gestellt hat, sucht seines Gleichen.
Ahoi
Frank
GER 18
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