Goldplakette O-Jollen, LM Berlin
Schönstes Segelwetter, sonnig, nicht zu warm, nicht zu kalt, leichter Wind aus Süd bis Süd-West, ausreichend Jollen am Start, Seglerherz was willst du mehr...
Insgesamt 23 O-Jollen standen am Samstag letztendlich an der Linie, um sich zu messen und den Berliner Meister zu küren. Mit dabei auch 2 neu Sportfreunde, Rolf Höhnel und Swen Frömming – herzlich Willkommen bei uns. Der Wind leicht drehend, immer wieder mit Tendenzen nach rechts. Dies erkannte in Rennen Eins Frank Lietzmann am besten und konnte den Lauf mit deutlich Vorsprung für sich einfahren. Dahinter das übliche Hauen und Stechen, gepaart mit den Drehern und Kanten, führte es zu ständigen Änderungen der Platzierungen. Zweiter im Ziel wird durch seine Routine und Übersicht Knut Wahrendorf, vor Christian Seikrit und Robert Albrecht.
Im zweiten Rennen ändert sich an den Bedingungen nichts, gefragt ist Windkanten erkennen und ausnutzen. Dies kann Christian Seikrit am besten und fährt als Erster über die Ziellinie. Erneut Zweiter wird Knut Wahrendorf, dicht gefolgt von Frank Lietzmann. Mit einem schönen Rechtsdreher sichert sich Robert Albrecht erneut den vierten Platz. Das dritte Rennen sollte etwas Abwechslung in Bezug auf die ersten 4 bringen. Martin Pirner kann endlich seine Ambitionen in die Tat umsetzen und schon nach kurzer Zeit die Führung übernehmen. Da er bereits im zweiten Rennen für das zu starke „Wackeln“ seines Schiffes durch die Wasserschiedsrichter verwarnt wurde, war seine Motivation noch mal etwas mehr gesteigert. Vor lauter Konzentration fuhr er schon eine Runde zu früh durchs Ziel, was an sich nicht so schlimm gewesen wäre, da sein Vorsprung wirklich komfortabel war. Blöd nur, dass er beim weiteren Abfahren des Kurses die Ablauftonne vom Leefass ignorierte, was ihm schließlich das gesamte Rennen kostete. Auch seinen Pa, Dr. Jochen Pirner, erwischte ein schlechtes Rennen, indem der sich bei einer Wende das Knie verdrehte und sogar ins Krankenhaus musste. Erbe des RET von Martin Pirner war Robert Albrecht, welcher nun Erster wurde. Christian Seikrit, Thomas Müller-Merx und Olaf Wahrendorf folgten dicht dahinter.
Am Sonntag war das Gedränge um den Gesamtsieg groß, jeder der ersten 4 konnte noch mit einem Laufsieg die begehrte Goldplakette gewinnen. Die besten Voraussetzungen dafür hatte jedoch Christian Seikrit, es durfte halt keiner der anderen 3 gewinnen...Kurz nach dem Start konnte sich Knut Wahrendorf absetzen und uns einmal mehr seine Klasse beweisen. In seinem „Schlepptau“ Frank Lietzmann. Mit all seiner Routine ließ sich Knut Wahrendorf auf Frank Lietzmann „fallen“, legte sich immer wieder vor ihn, konterte jede Wende von Frank Lietzmann, um ihm immer wieder einen aufzusetzen. Dabei verloren sie Meter um Meter an den lauernden Thomas Müller-Merx. Dieser machte irgendwann die Wendeduelle nicht mehr mit, beackerte in aller Seelenruhe die rechte Seite und konnte gemäß des Sprichwortes „wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ als Erster die Ziellinie überqueren. Den zweiten Platz sicherte sich Knut Wahrendorf, noch kurz vor dem ebenfalls über rechts kommenden Martin Pirner. Frank Lietzmann musste sich dann auch noch dem heraneilenden Olaf Wahrendorf geschlagen geben und wurde „nur“ Fünfter. Wenn man nun in die Weite, ganz nach hinten über den Tegler See blickte, sah man einen jubelnden Christian Seikrit. Genau das war die Situation die er gebraucht hat. Selbst im letzten Rennen abgeschlagen, ohne die Möglichkeit noch in den Titelkampf eingreifen zu können, wird er Berliner Meister 2020 – herzlichen Glückwunsch.
Coronabedingt war natürlich eine „normale“ Veranstaltung nicht möglich, daher auch lobenswert das angepasste Startgeld. Eine Siegerehrung fand dennoch statt, zwar mit Maske, aber sie fand statt und der Berliner Meister konnte entsprechend geehrt werden. Danke dafür und für die souveräne Arbeit auf dem Wasser und stellvertretend für all die Helfer an Wettfahrtleiter Hartmut Oback.
Abschließend noch ein paar Worte. Ich bin absolut kein Fan vom Meldeportal manage2sail und versuche es zu meiden wo es nur geht. Es ist umständlich, Änderungen der persönlichen Daten ist schwierig, die Änderung seiner Mailadresse unmöglich. Es gibt viel auszusetzen an m2s, aber der JSC konnte die sich bietenden Funktionen sehr gut umsetzen, bezahlen direkt in der Anmeldung, kontaktloses Check-In und unterzeichnen des Haftungsaus am Regattatag, unmittelbares Einstellen der Ergebnisse direkt nach den Rennen – toll.
Bis bald,
LG FUNTHOMAS GER33