73 . oder 74. Geldner-Preis 2021 - egal – Hauptsache Regatta!
Nachdem uns zu Saisonbeginn die Frage nach Inzidenzwerten und verfügbaren Impfstoffen beschäftigte und gar nicht sicher war, ob in diesem Jahr je noch mal gesegelt werden kann, kam nun doch alles anders.
Normalerweise beschäftigt man sich ja mit Boot, Wind und Wetter und nicht mit Kennzahlen vom RKI als Regattavorbereitung.
Eine Frage stellte sich mir aber doch: Wenn im letzten Jahr der 73. Geldner-Preis ausgefallen ist, kann er doch unmöglich dann in diesem Jahr stattfinden, oder? Müsste es dann nicht, um den Mathematikern unter uns kein Rätsel aufzugeben, in diesem Jahr 74. Geldner-Preis heißen? Egal... Erwähnenswert ist noch der stets gleichzeitige Termin mit der Nordostdeutschen Wohnmobilausstellung auf dem Gelände der TSG.
Zum Eigentlichen.
Nach Ausfall der Berliner Auftaktregatten in Tegel, auf dem Langen und dem Seddinsee, jieperten eigentlich schon alle O-Jollensegler seit Wochen auf eine erste Berliner Wettfahrt. Die Werbetrommel brauchte diesmal nicht großartig gedreht zu werden. Auch nur zaghafte Hinweise auf ein gegeneinander Segeln unter kontrollierten Bedingungen, regten zahlreiche O-Jollensegler und natürlich auch –Innen zur Meldung an. Das Ergebnis waren 36 Jollen auf der Liste – da fehlte eigentlich nur noch internationale Beteiligung, um das zu toppen.
Los ging es am Samstag, nach ordentlicher Anmeldung mit Negativtestnachweis und bei bestem Sommerwetter. Allerdings ließ der Wind schon voraussagegemäß auf sich warten. 09:45 Uhr eröffneten Keule und sein Team mit der Steuermannsbesprechung den Regattaauftakt am Langen See, jedoch mit der Ankündigung, dass es windbedingt erst einmal keine Ankündigung geben wird. „Regattabereitschaft an Land und kein Start vor 13:00 Uhr“ hieß es dagegen zunächst.
Unter aufgehängten ehemaligen Regattasegeln eröffnete sich eine rege Runde bei frisch Gezapftem. Claudi, Bärbel und Buggi betreuten derweil die bald mächtig Appetit bekommenden Sportkameraden auf kulinarische Weise. Wenn nicht ständig diese Unterbrechungen der Wettfahrtleitung gewesen wären: „Startverschiebung um eine weitere Stunde“... bis 16:00 Uhr, dann war berechtigterweise Feierabend und das traditionelle Kuchenbüffet einiger Jollendamen wurde zum Verzehr freigegeben.
Nach so einem anstrengenden Tag kann man eigentlich nur noch Fußball schauen und mal was vernünftiges Essen und Trinken. Auch dafür war gesorgt und Deutschland siegte letztmalig in dem Turnier unter Jogi Löw gegen Portugal mit 4:2.
Sonntag dann endlich Segeln – und das vor der Haustür! Was für eine glänzende Idee für alle Zuschauer! Gestärkt und ausgeruht mussten ja eigentlich alle sein. Ein erster Start ab 10:00 Uhr nach etwas ein- und aussetzenden Winden war nur durch prompte Wende auf Steuerbord möglich. Sowohl rechts als auch links ging es immer mal wieder streifenweise ab. Das erste Fass lag in der Ecke zum Rotschhafen – etwas knapp, aber bei der Windrichtung nicht anders machbar. Wer hier als erster umlegte, war seines Sieges noch nicht sicher. Zu lang war der Weg bis zur kleinen Rohrwallinsel und das Feld schob und zog sich zusammen und auch wieder auseinander. Gerade noch glücklich erkämpfte Meter waren schnell wieder verschenkt. Es soll auch Segler gegeben haben,die abgelenkt von Bikinis am Badestrand versehentlich die gelbe Betonnung mißachteten. Erwin – nicht der Angler sondern der Segler – schaffte es auf Runde zwei sich über links an die Spitze zu setzen und ließ dann nichts mehr anbrennen. Es folgten der Lange, vor mir, Knut und Holli, usw.
Rennen Zwei folgte unmittelbar danach schon mit leichter Rechtstendenz in den Winddrehungen. Besonders auf den Raumstrecken, war konsequentes Abfallen bei den Böen nötig, um sie in voller Länge auszukosten. Es bot sich fast ein gleiches Bild des vorderen Drittels des Feldes, jetzt jedoch mit Peter als Sieger vor Knut, mir, dem Langen, Christian und Jörn, usw. Start zu Rennen Drei erfolgte dann gemäß des weiter drehenden Windes etwa auf Höhe des Karolinenhofer Badestrandes. Wer jetzt den Start verschlief oder mehr als eine Wende auf der ersten „Kreuz“ machen musste, hatte eigentlich schon verloren. Zu sehr hatte sich der Rechtsdreher verstetigt und die erste Kreuz wurde zum Anlieger. Das war scheinbar Kay-Wetter. Er fuhr das Rennen souverän nach Hause und lies sich durch Knut und Erwin nicht aus der Ruhe bringen. Es folgten Lutz, vor mir, Peter und Christian.
Damit waren am Sonntag noch drei reguläre Rennen geschafft und die Ranglistenwertung gerettet. Sieger wurde zum 19-ten Mal Knut – ich musste es noch einmal nachkontrollieren. Dazu nur ein Kommentar: Das erste Mal gewann Knut 1970, das war als ich das Licht der Welt erblickte - Hut ab! Zweiter wurde Göran, punktgleich mit dem B e r i c h t e s c h r e i b e r. Es folgten auf den Plätzen 4-6 Peter, Kay und der Lange. Das Promoboot unter Timo Priebe wurde 19-ter, Jan Treutler konnte hier auch seine erste O-Jollen Regatta mitseglen mit der GER 1268 und belegt einen guten 14. Platz sowie unser Neuling aus dem WSV Ralph Grieger mit O 1541 wurde 22. und die beiden O-Jollinnen Manuela und Judith erreichten in dem stark besetzten Männerfeld die Plätze 18 und 29. Der Held vom Mittelfeld wurde Micha auf Platz 17.
Weitere Platzierungen unter:
Ergebnisse Geldner 2021
Bleibt eigentlich nur noch der Dank an alle Beteiligten und Mitwirkenden, wie (Reihenfolge rein zufällig und ohne Wertung) O-JollenseglerInnen, Gastronomie, Wettfahrtleitung, Tonnenleger, Schiri,Startschiffverleiher, KuchenbäckerInnen, Wetterfrösche, Robert-Koch-Institut , ...
Bis zum 74. Geldner-Preis, oder 75.?
Gruß Oskar jr.