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Bericht ONK 25.-28.08.2022

01.09.2022

Offene Niederländische Meisterschaft 2022, ONK 2022

25.-28.08.2022, Loosdrecht

 

Ende August fand auf den Loosdrechtse Plassen die ONK 2022 statt, ausgerichtet von der Gooise Watersport Vereniging De Vrijbuiter. Wir hatten mehr als Glück, die Hitzeperiode mit zuletzt 34 Grad endete dort einen Tag vor dem ersten Rennen, nämlich am Donnerstag. Eine Bullenhitze und UV-Einstrahlung, hätte auf den Loosdrechtse Plassen bei ca. 25 Grad Wassertemperatur sicherlich zu Problemen im Ablauf der geplanten Wettfahrten von 3/4/3 an 3 Tagen (Freitag bis Sonntag) geführt.

Am Freitag hatten wir nun sommerliche Normaltemperaturen, am Sonntag sogar echtes 'hollandse Weer' mit Sonne, Wolken und 4 Windstärken. Freitag und Samstag ca. 2 - 3 Windstärken. Auf den Loosdrechtse Plassen kämpfte man an allen Tagen insbesondere mit permanenten Winddrehern von NNW auf NNO und Windlöchern, auch bedingt durch die zu umfahrenden zwei Inseln, und das bei knapp siebzig Booten.

Ein damit sehr großes Startfeld (also nicht geteilt), eine ca. 400 Meter lange Startlinie, perfekt ausgelegt, eine sehr professionelle Wettfahrtleitung, laute und absolut pünktliche Wettfahrtsignale vom Dach des Prahms auf der ersten Etage. Nach einigen Fehlstarts am ersten Tag, wurde die Black Flag zur berechtigten Dauereinrichtung. Alles andere danach fand auf der Piste statt im 'Up and Down-Modus' mit je einem Gate in Lee und in Luv (!), welche je Wettfahrt zweimal abzusegeln waren. Die Startlinie lag in Lee, das Ziel in Luv, also drei Kreuzen. An jedem Tag gab es drei Wettfahrten, insgesamt also neun und am Ende zwei Streicher - was will man mehr?

Kämpfen und durchsetzen war angesagt und die Holländer machten das perfekt. Hart aber im Wesentlichen fair ging es über die Bahn, obwohl insbesondere an den Gates so manche Wettfahrtregel nicht unbedingt Bestand zu haben schien. Robust musste man also in gewissen Situationen schon sein, aber bei so viel Booten wurde das nach und nach fast zur Grundregel am Start und an den Tonnen.

Zumindest ich musste mich daran gewöhnen, wollte ich doch im Wesentlichen Urlaub in einem nahegelegenen Ort hier mit Regattasegeln verbinden. Immer wieder braucht es doch seine Anlaufzeit, wenn man nur wenig zum Segeln kommt. Das hat im Lauf des Gefechts aber letztendlich in dieser Priorität nach und nach gut geklappt! Die Atmosphäre unter den O-Jollen-Seglern war herzlich, sehr gastfreundlich, der Vrijbuiter ist ein toller Club mit Gastronomie direkt am Wasser, maritime Höchststimmung im Hafen, eine super organisierte Wettfahrtleitung und eine sehr hilfsbereite Landcrew mit Hafenmeister.

An diesem Wochenende konnte man seine eigenen Stärken und Schwächen und die des Materials permanent sehen und bei jeder Wende und Winddrehung spüren. Speed war wichtig, wer ihn nicht hatte, der fiel gnadenlos zurück und musste längere Schläge für sich nutzen, wenn es sie gab. Viele Wenden sind bei der O-Jolle bekanntlich nicht förderlich. Wenn es aber kaum anders geht, dann muss halt sofort Druck im Rigg aufgebaut werden können. Wie ein sogenanntes "atmendes Unternehmen", flexibel reagieren können auf alle Widrigkeiten. Wer hat der hat!

Eine große Anzahl der Boote zu gleichen Bedingungen hat schon was. Danach weiß man, wo dran man arbeiten muss. Mindestens ist sicher, ohne viel segeln oder trainieren ist bei der starken Leistungs- und Erfahrungsbreite der O-Jollen-Segler in den Niederlanden und Deutschland nicht viel zu holen, übrigens egal mit welchem Bootsrumpf. Das Rigg und das Segel ist klar der Motor im Geschehen. Zufrieden kann man aber trotzdem sein, es bleibt halt ein unglaublich schöner aktiver Freiluftsport - gesellig, interessant, immer frische Luft und das alles fraußen in der Natur.

Jan ten Hoeve (GER 17) als bester (Halb-) Deutscher auf Rang 4, Thomas Leitl (GER 1540) mit Rang 10, Jürgen Alberty (GER 84) mit Rang 17, Volker Kirstein (GER 64) mit Rang 19 kamen unter die ersten zwanzig Plätze.

Niederländischer Meister wurde zum zweiten Mal in Folge Onno Yntema (NED 31). Onno war am Sonntag bei dem stärkeren Wind in seinem Element. Er nagelte mit einer super Geschwindigkeit wie eine Dampflok nach Luv und konnte mit den Plätzen 3, 1, 2 den ersten Platz holen. Vize wurde Luuk Kuijper (NED 693), Dritter Joop de Jong. Alles weitere, Einzelplätze je Wettfahrt und Punkte seht ihr besser auf der Ergebnisliste in unserem Regattakalender.

Diese Niederländische Meisterschaft wird in guter Erinnerung bleiben, wirkt lange nach und ich werde sicher, wenn es irgendwie machbar ist, beim nächsten Mal wieder dabei sein.

Tot ziens und bis dahin.

Siegfried Hupe (GER 1503)

Siegerehrung: Luuk Kuijper, Onno Yntema, Joop de Jong (v.l.)

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