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Bericht Eurocup 26.-29-07.2023 - Travemünde

12.08.2023

Im Rahmen der altehrwürdigen 134. Travemünder Woche durften die Olympiajollen ihren diesjährigen Eurocup vom 26. Juli 2023 bis 29. Juli 2023 auf der „Golfbahn“ in der Lübecker Bucht austragen.

Gemeldet hatten 64 Teilnehmer aus den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Darunter alte Hasen und junge Heißsporne, welche sich auf der Ostsee messen wollten. Der Wetterbericht war wie so oft in den letzten Monaten eher eine „Orientierung“ als wirkliche Hilfe zur Startvorbereitung.

Die Unterbringung erfolgte aufgrund von Platzmangel und der hohen Teilnehmerzahl auf drei Stellplätzen in der Umgebung des Passathafens. Die Organisatoren hatten dennoch ausreichend sanitäre Anlagen und Stellplätze zur Verfügung gestellt. Die Anmeldung erfolgte vollkommen problemlos und professionell im Regattazelt der Travemünder Woche.

Für Diskussion sorgte im Vorfeld noch der bereits auf der deut. Meisterschaft bemängelte Einsatz eines Baumkickers auf einem niederländischen Boot. Hierzu wich die IOU Deutschland nicht von bestehenden Regelungen und der Klassenvorschrift ab. Hier gibt es sicherlich in Zukunft noch mehr Gesprächsstoff.

Nach der Eröffnung am Dienstag ging es dann am Mittwoch (26.07.) los. Der erste Tag zeigte sich gleich von seiner vielfältigen Seite mit Sturmregen und Flaute. Trotz abgetriebener Kreuztonne und dem Aufkreuzen zur Ablauftonne konnte nach zwei Rennen Jörn Cordbarlag (GER 71) den Tagessieg einfahren.

Am folgenden Donnerstag (27.07.) konnten bei guten Bedingungen (leichte bis mäßige Winde) zwei Wettfahrten absolviert werden. Die Spitze der Euro begann sich bereits mit Harry Voss (GER 3) und Frank Hänsgen (GER 18) vor Wolfgang Höfener (GER 55) und Thies Bosch (NED 8) zu sortieren. Dahinter folgte im knappen Abstand eine gute Durchmischung des Feldes. Alles war offen!

Am Abend konnte sich die O-Jollen - Klasse beim „Trave-Race“, bei leider äußerst wenig Wind und Traveströmung, dem interessierten Publikum kommentiert (Dank Thomas Leitl & Christoph Schümann) präsentieren. Auf der Trave behielt Jörn Cordbarlag (GER 71) die Nerven und konnte den „Scheck“ einfahren. Als erfahrender Segler auf den sogenannten „Landregatten in der 3. Halbzeit“ wurde der Gewinn in den Ausschank der Seglermesse investiert. Vielleicht hat das „Trave-Race“ ja den einen oder anderen Passant/Regattateilnehmer der TW auf die Idee kommen lassen, ebenfalls in der eigentlich weltbesten Bootsklasse zu segeln! 

Am Freitag (28.07.) machte trotz Ankündigung der Wind um die „Golfbahn“ ein weitreichenden Bogen. Die O-Jollen fuhren oder schleppten raus und verharrten in Lauerstellung. Lediglich ein Pärchen Schweinswale vermochte die Truppe aufzuheitern. Auch der erfahrende Wettfahrleiter - Olaf Stormer - und sein Team konnten den Segeltag nicht retten.

Der Abend hatte noch ein Highlight für die O-Jollensegler parat. Der Bürgermeister der Stadt Lübeck hatte zum Empfang auf dem legendären P-Liner „Passat“ geladen. Viele Segler und deren Begleitungen folgten dem Aufruf und genossen bei Lasagne und guten Getränken den abendlichen Ausblick auf die Uferpromenade der Travemünder Woche. Wer noch nicht genug hatte, konnte sich an der Promenade in den zahlreichen Bühnen und Ständen tummeln.

Der Samstag (29.07.) schien nun endlich ein ordentlicher Wettkampftag zu werden. In der ersten Tageswettfahrt wurde das Feld durch den Wettergott mit Starkregen, Blitz, Wind und einem gutem Winddreher dermaßen abgelenkt, dass die Tonne auf der letzten Kreuz einfach nicht auffindbar war. Allerdings hatte die bis dahin in aussichtloser Leeposition befindliche „Grinsekatze“ GER21 wohl noch die Augen auf und konnte die Tonne abseits als erster entdecken. Das Feld reihte sich nun zur Zielfahrt ein. Die zweite Wettfahrt konnte Melle Heerlien auf NED 371 vor Alexander Kulik GER 21 für sich entscheiden.

Vor dem letzten Rennen stand mit Harry Voss der diesjährige Europameister 2023 bereits fest!

Mit einer grandiosen Leistung setzte sich der „alte Hase“ auf GER 3 vom Schaumburg-Lippischer Seglerverein e. V.  gegen die starke Konkurrenz durch, dicht gefolgt vom „Heißsporn“ Frank Hänsgen auf GER 18 vom Brandenburger Seglerverein Quenzsee e. V. und unerwartet der Grinsekatze GER 21 mit Alexander Kulik vom Eisenbahner - Segelverein - Kirchmöser 1928 e.V. Mit Thies Bosch (NED 8) auf Platz 4 folgte dicht das erste niederländische Boot dem Treppchen.

Am Samstagabend fand, neben anderen Bootsklassen, im Regattazelt der Travemünder Woche die Siegerehrung statt. Der Europameister 2023, Harry Voss, lud anschließend zur Meisterschaftsfeier neben der Seglermesse des Passathafens ein. Bei gutem Grillzeug und Getränken konnte noch bis in die Nacht gefachsimpelt und die Erlebnisse ausgetauscht werden.

Eine - wie ich finde - gelungene und professionelle Veranstaltung auf einem schönen Seerevier! Dennoch hat mir das abendliche Zusammensein der Segler zum Klönen aufgrund der Großveranstaltung und Weitläufigkeit etwas gefehlt.  

Ich hoffe wir sehen uns alle in der Schweiz zur Euro 2024!

Eure „Grinsekatze“ GER 21

Alexander Kulik

 
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